Leistungen

Gynäkologie

Gynäko­logische Vorsorge­untersuchung


Eine regelmäßige GYNÄKOLOGISCHE VORSORGEUNTERSUCHUNG alle 6-12 Monate dient der Früherkennung von gut- und bösartigen gynäkologischen Veränderungen bzw. Erkrankungen.

 Dies beinhaltet:

  • ANAMNESE: In einem ausführlichen Gespräch werde ich mir einen Überblick über Ihre gynäkologische Vorgeschichte machen.
    Bitte zögern Sie nicht, mir Ihnen vielleicht auch unangenehme Dinge mitzuteilen.
  • HARNUNTERSUCHUNG mittels Harnstreifen bei Beschwerden 
  • BRUSTUNTERSUCHUNG: Dabei wird eine Tastuntersuchung Ihrer Brust und der dazugehörigen Lymphknotenstationen durchgeführt.
  • SPIEGELEINSTELLUNG + KOLPOSKOPIE: Es erfolgt die Beurteilung des äußeren Genitals, der Scheidenschleimhaut und des Muttermundes. Dies erfolgt sowohl mit freiem Auge, als auch unter Verwendung eines speziellen Mikroskops (Kolposkop).
  • PAP–Abstrich: Im Rahmen der Spiegeleinstellung und Kolposkopie wird der „Krebsabstrich“ (PAP-Abstrich) abgenommen, bei Bedarf auch Abnahme eines HPV (Humanes Papilloma Virus) oder bakteriellen Abstriches.
  • BIMANUELLE TAST­UNTERSUCHUNG: Bei der bimanuellen Tastuntersuchung (Palpation) ertaste ich mit 2 Fingern der rechten Hand in der Scheide und der flachen linken Hand auf dem Bauch die Gebärmutter (Uterus), um Größenveränderungen und Schmerzen zu erfassen.
  • VAGINOSONOGRAPHIE: Hier wird eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide (Vaginosonographie) zur Beurteilung der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Eileiter und des kleinen Beckens durchgeführt.
  • NATIV: Untersuchung des Scheidensekrets unter dem Mikroskop

Sollte ich weitere Untersuchungen, wie beispielsweise eine
Blutabnahme, Mammographie, Knochendichteuntersuchung, Impfung..als wichtig erachten, so werde ich dies mit Ihnen besprechen und Sie, wenn notwendig, an die entsprechende Einrichtung überweisen.

Empfängnis­verhütung

VERHÜTUNG und FAMILIENPLANUNG sind eine sehr individuelle Entscheidung jeder Frau.

Bei der Auswahl des für Sie in ihrer aktuellen Lebenssituation am besten geeigneten Verhütungsmittels berate ich Sie gerne.
Vorerkrankungen, mögliche Risikofaktoren sowie erwünschte und nicht erwünschte Nebenwirkungen müssen in die Beratung und Entscheidung miteinbezogen werden.


Grundsätzlich ist zwischen hormonellen und nicht-hormonellen Verhütungsmethoden zu unterscheiden.


Bei allen Verhütungsmitteln stellt die korrekte Anwendung eine Voraussetzung für die Verhütungssicherheit dar.
Es kann hier nur eine Übersicht über einige Methoden gegeben werden.
Genaue Angaben finden Sie in der Fachinformation des jeweiligen Präparats.

Pearl Index (PI): gibt die Zahl ungewollter Schwangerschaften an, die auftreten wenn 100 Frauen 1 Jahr lang mit einer bestimmten Methode verhüten.

DIE PILLE (ORALE KONTRAZEPTION)

Als orale Kontrazeptiva stehen Mono- und Kombinations­präparate zur Verfügung.
Monopräparate enthalten nur ein Gestagen = Mini-Pille.
Sie müssen täglich zuverlässig zur gleichen Zeit eingenommen werden.
Kombinationspräparate enthalten ein Östrogen und ein Gestagen.

Neben der Verhütung einer Schwangerschaft gibt es weitere medizinische VORTEILE der oralen Kontrazeptiva:

  • Stabilisierung des Zyklus
  • Verbesserung der Knochengesundheit
  • Verbesserung des PCO-Syndroms
  • Reduzierung von Dysmenorrhoe = Regelschmerzen
  • Reduzierung von Hypermenorrhoe = verstärkte Regelblutung
  • Reduzierung von Anämie = Blutarmut
  • Reduzierung von Akne, Haarausfall, Hirsutismus = männliches Behaarungsmuster
  • Reduzierung des Risikos für Endometrium-, Ovarial-, Kolorektal­karzinom

NACHTEILE:

Wenn die Pille in Form eines Kombinationspräparats (Östrogen + Gestagen) eingenommen wird besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung

  • einer Thrombose
  • einer Lungenembolie
  • eines Schlaganfalles
  • eines Herzinfarktes.

Insbesondere im ersten halben Jahr der Einnahme ist das Thrombo­embolierisiko um das 6-8 fache erhöht, bei langfristiger Einnahme 2-3fach.

Rauchen, Übergewicht, Diabetes sind zusätzliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer tiefen Beinvenen­thrombose-in diesem Fall sollte KEIN KOMBINATIONSPRÄPARAT eingenommen werden.
Hier kann ein östrogenfreies Präparat, wie zu Beispiel die Minipille, Hormonspirale, Kupferspirale zum Einsatz kommen.


Es besteht die Möglichkeit VOR Erstverschreibung einer Pille eine Blutuntersuchung auf Gerinnungs­störungen durchführen zu lassen.
Die Kosten für den Test sind selbst an das Labor zu bezahlen.


Weiters zu beachten ist:
Andere Medikamente wie z.Bsp. Antibiotika;das Vergessen der Pille,Durchfall und Erbrechen können die Wirkung der Pille herabsetzen und dadurch zu einer Schwanger­schaft führen.
Deshalb muss in diesem Fall, bis zur nächsten Blutung zusätzlich mit einem Kondom verhütet werden!
Weitere Informationen entnehmen Sie jeweils der Fach­information im Beipackzettel.

Wirkstoffe: Östrogene und Gestagene (Kombinationspräparat) oder nur Gestagene („Minipille“)
Wirkmechanismus: Hemmung des Eisprungs (Östrogene), Wirkung auf Zervixschleim (Gestagene)
Verhütungs­sicherheit: hoch (kombiniertes Präparat Pearl Index 0,1; Minipille Pearl Index 0,5)

"DIE PILLE DANACH" - NOTFALL­KONTRAZEPTION

Sollte es zum ungeschützten Geschlechts­verkehr oder einer "Verhütungs­panne" gekommen sein und kein Kinderwunsch bestehen, kann eine Notfallverhütung zum Einsatz kommen.

Diese ist umso wirksamer, je schneller nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr sie eingenommen wird.
Es gibt unterschiedliche Präparate mit verschiedenen Wirkstoffen:
Levonorgestrel oder Ulipristal­acetat.
Beide hemmen oder verzögern den Eisprung.
Erstere mit Levonorgestrel sind für die Einahme bis maximal 72 Stunden = 3 Tage nach dem ungeschützten Geschlechts­verkehr zugelassen.
Zweitere mit Ulipristalacetat bis maximal 120 Stunden = 5 Tage.
Die Zuverlässigkeit ist in den ersten Stunden am Höchsten-verlieren Sie also keine Zeit und suchen Sie sofort die nächste diensthabende Apotheke auf.
Damit kann das Zeitintervall „Panne“- Einnahme der „Pille danach“ reduziert werden und die Sicherheit der Methode steigt.
Beide Notfallverhütungsmittel sind NICHT IN ALLEN FÄLLEN WIRKSAM!
Als  regelmäßiges „Verhütungsmittel“ ist die „Pille danach“ deshalb NICHT geeignet!
Bis 5 Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr könnte auch eine Kupferspirale eingelegt werden.

HORMONSPIRALE (z.B. "MIRENA" oder "Levosert")

Die Hormonspirale setzt in der Gebärmutter eine kleine Menge Levonorgestrel frei.
Dadurch wird der Schleim im Gebärmutterhals verdickt und hindert die Spermien am Aufsteigen.
Zusätzlich wird der Aufbau der Gebärmutter­schleimhaut verhindert.
Bei den meisten Frauen kommt es weiter zum Eisprung.
Endogene = im Körper selbstenstehende Estradiolwerte bleiben häufig unbeeinflusst.
Nach Entfernung der intrauterinen Verhütungsmethode weisen Frauen in der Regel abhängig vom Alter wieder ihre normale Fertilität auf.
Nach Einlage in die Gebärmutterhöhle verbleibt sie dort für maximal 6 Jahre.
Positive Nebeneffekte zusätzlich zur Verhütung sind zumeist eine Abnahme der Blutungsstärke bis hin zur kompletten Blutungsfreiheit und damit eine Verminderung von Regelschmerzen und zyklusabhängigen Beschwerden.
Bei einem Teil der Anwenderinnen können in den ersten 3-6 Monaten verlängerte Blutungen oder Schmierblutungen auftreten.
Zielgruppe laut WHO: Frauen mit Wunsch nach Langzeitverhütung, Stillende, Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko, Raucherinnen, bei Kontraindikation für Östrogene...
Nach einer vaginalen Geburt muss mindestens 6 Wochen,nach einem Kaiserschnitt mindestens 12 Wochen mit dem Einlegen gewartet werden.

Der ideale Zeitpunkt zur Einlage ist in den ersten Tagen der Menstruationsblutung,da dann der Gebärmutterhals etwas weiter geöffnet ist.
Nach Verabreichung eines vorbereitenden Medikamentes ist die Einlage der Hormonspirale meist unproblematisch und schmerzarm möglich.
Die Hormonspirale ist für Frauen jeden Alters geeignet und aufgrund der Langzeitwirkung besonders bei Frauen nach abgeschlossener Familienplanung bis in die Wechseljahre beliebt.
Bei Anwendung einer Hormonersatz­therapie wegen Wechselbeschwerden kann die Hormonspirale auch den notwendigen Schutz vor Veränderungen der Gebärmutter­schleimhaut gewährleisten.

Regelmäßige Ultraschall­kontrollen der korrekten Lage der Spirale, sowie der Eierstöcke sind angezeigt (unmittelbar nach der Einlage, nach der ersten Regelblutung, anschließend halbjährlich).
Verhütungs­sicherheit: hoch (nach einem Jahr liegt der Pearl Index bei 0,2)

MINI-HORMONSPIRALEN (z.B. "JAYDESS" oder "KYLEENA")

Da sich die Hormonspirale aufgrund der guten Verträglichkeit und hohen Sicherheit so gut bewährt hat, stehen nun auch 2 kleinere Versionen dieser Spirale zur Verfügung, welche noch leichter einzuführen sind und dadurch auch bei sehr jungen Frauen angewendet werden können.
Beispielsweise "Kyleena" für maximal 5 Jahre und „Jaydess“ für maximal 3 Jahre.

Die Hormonspirale setzt in der Gebärmutter eine kleine Menge Levonorgestrel frei.
Dadurch wird der Schleim im Gebärmutterhals verdickt und hindert die Spermien am Aufsteigen.
Zusätzlich wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert.
Bei einem Teil der Anwenderinnen können in den ersten 3-6 Monaten verlängerte Blutungen oder Schmierblutungen auftreten.

Hoher und langfristiger Verhütungsschutz sowie der Entfall eines zeitlich genauen Einnahme- bzw. Anwendungsschemas führt gerade bei jungen Frauen zu höherer Sicherheit und mehr Lebensqualität.
Die Regelstärke nimmt in den meisten Fällen ab oder die Regel bleibt ganz aus. Dies trägt auch zur Zufriedenheit der Anwenderinnen bei.

Regelmäßige Ultraschallkontrollen der korrekten Lage der Spirale sowie der Eierstöcke sind angezeigt (unmittelbar nach der Einlage, nach der ersten Regelblutung, anschließend halbjährlich).
Verhütungssicherheit: hoch (nach einem Jahr liegt der Pearl Index bei 0,16)

KUPFERSPIRALE

Die Kupferspirale stellt ein hormonfreies Langzeitverhütungsmittel dar.
Nach Einlage in die Gebärmutterhöhle verbleibt sie dort für maximal 5 Jahre.
Die Kupferspirale setzt in der Gebärmutter Kupfer-Ionen frei,welche toxisch auf Spermien wirken.
Gleich wie die Hormonspirale wird die Kupferspirale in den ersten Tagen der Regelblutung nach Verabreichung eines vorbereitenden Medikaments in die Gebärmutterhöhle eingelegt.
Unerwünschte Nebenwirkungen können stärkere und häufigere Blutungen und verstärkte Regelschmerzen sein. Weiters besteht ein etwas erhöhtes Risiko für aufsteigende Infektionen.
Verhütungssicherheit: hoch (Pearl Index 0,9-3)

VAGINALRING (z.B. "NuvaRing" oder "MyRing")

Der hormonhaltige Vaginalring wird in die Scheide eingeführt und verbleibt dort für 3 Wochen, anschließend folgt eine ringfreie Pause von 7 Tagen in der die Regelblutung einsetzt.
Nach dieser Pause von 7 Tagen wird der nächste Ring eingesetzt.
Der Ring ist sehr dünn, einfach anzuwenden und wird nicht gespürt.
Der Ring kann ohne Wirkungsverminderung innerhalb von 24 Stunden für maximal 3 Stunden aus der Scheide entfernt werden, sollte er zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr stören.
Im Gegensatz zur Pille entfällt die tägliche Tabletteneinnahme und die Wirkung wird durch Durchfall oder Erbrechen nicht vermindert.
Die Hormondosen im Blut sind gegenüber der Pille um die Hälfte niedriger, so dass der Vaginalring insbesondere bei Frauen, welche an Nebenwirkungen der Pille leiden, häufig eine gute Alternative darstellen kann.
Trotzdem ist zu bedenken, dass durch die enthaltenen Hormone dasselbe Risikoprofil wie bei der Pille besteht.
Zusätzlich kann es zu lokalen Reaktionen kommen (Scheideninfektion, vermehrter Ausfluss).
Wirkstoffe: Östrogen = Ethinylestradiol und Gestagen = Etonogestrel
Wirkmechanismus: Hemmung des Eisprungs (Östrogen), Wirkung auf Zervixschleim (Gestagen)
Verhütungssicherheit: hoch; etwas geringer als bei der Pille (Pearl Index 0,65)

HORMONIMPLANTAT (z.B. "Implanon")

Es handelt sich um ein hormonhaltiges dünnes Kunststoffstäbchen, welches im Bereich des Oberarms unter die Haut gelegt wird und dort 3 Jahre lang verbleiben kann.
Von dem Stäbchen ausgehend werden regelmäßig Hormone ins Blut freigesetzt,welche zu einer Hemmung des Eisprungs führen.
Das Stäbchen kann durch einen kleinen Schnitt in der Regel sehr leicht wieder entfernt werden und es stellt sich nach der Entfernung schnell wieder ein normaler Zyklus ein, so dass die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt ist.
Die häufigste unerwünschte Nebenwirkung des Stäbchen sind Blutungsstörungen (verlängerte Blutungen, Zwischenblutungen), welche bei ca. 20% der Anwenderinnen auftreten,außerdem können leichte Hautunreinheiten und reversiblen Ovarialzysten auftreten.
Wirkstoff: Gestagen = Etonogestrel
Wirkmechanismus: Hemmung des Eisprungs
Verhütungssicherheit: hoch (Pearl Index 0,1)

VERHÜTUNGSPFLASTER (z.B. "Evra")

Das hormonhaltige Verhütungspflaster wird einmal pro Woche für 3 Wochen auf die Haut geklebt. (Woche 1, 2 & 3 kleben Sie je ein Pflaster)
Anschließend erfolgt eine einwöchige Pause (= Woche 4) in der die Regelblutung einsetzt.
Auch hier entfällt bei gleicher Wirkungsweise wie bei der Pille die tägliche Tabletteneinnahme.
Die Hormondosen im Blut sind im Gegensatz zur Pille erhöht.
Es besteht dasselbe Risikoprofil wie bei der Pille.
Das Verhütungspflaster ist je nach Anwendungsstelle auf der Haut mehr oder weniger gut sichtbar und es kann zu Hautirritationen kommen.
Wirkstoffe: Östrogen=Ethinylestradiol und Gestagen = Norelgestromin
Wirkmechanismus: Hemmung des Eisprungs (Östrogen), Wirkung auf Zervixschleim (Gestagen)
Verhütungssicherheit: hoch; etwas geringer als bei der Pille (Pearl Index 0,88)

DREIMONATIGSSPRITZE (z.B. "Sayana",“Depocon“)

Alle drei Monate wird zwischen dem ersten und fünften Zyklustag ein Hormondepot unter die Haut oder in den Muskel (subcutan bzw. intramuskulär)injiziert.

Vorteile:

  • Amenorrhoe = Ausbleiben der Blutung in 80% nach 1-2 Jahren der Anwendung
  • Gabe alle 3 Monate

Nachteile:

  • es kann nach Beendigung der Anwendung sehr lange dauern bis sich wieder ein regelrechter Zyklus einstellt und die Fruchtbarkeit wiederhergestellt ist.

Daher wird diese Methode bei Frauen, welche noch Kinderwunsch haben, nicht empfohlen.
Unter dieser Verhütungsmethode kommt es zu einem erhöhten Risiko für Thrombose,Osteopenie,Osteoporose und Frakturen
Wirkstoff: Progesteron = Medroxyprogesteronacetat(MPA)
Wirkmechanismus: Hemmung des Eisprunges
Verhütungssicherheit: hoch; etwas geringer als bei der Pille (Pearl Index 0,3)

KONDOM

Mit dem Kondom schützen Sie sich nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie z.B. HIV.
Dies gilt insbesondere für Menschen mit wechselnden Partnerschaften.
Die Sicherheit hängt stark von der richtigen Anwendung ab.
Es ist grundsätzlich leicht anwendbar, kostengünstig und rezeptfrei.
Wirkmechanismus: Barrieremethode
Verhütungssicherheit: hoch bei regelrechter Anwendung (Pearl Index 0,4-2); in der Praxis niedrigere Sicherheit durch häufige Anwendungsfehler (Pearl Index bis 14)

DIAPHRAGMA/PORTIOKAPPE

Diese Barrieremethoden werden in der Praxis in Europa nur noch sehr selten verwendet.
Sowohl Diaphragma als auch Portiokappe müssen über die Scheide eingeführt, vor den Muttermund gelegt bzw. über den Muttermund gestülpt und daher bezüglich ihrer Größe individuell angepasst werden.
Zusätzlich zur mechanischen Barriere muss ein spermienabtötendes Gel verwendet werden.
Wirkmechanismus: Barrieremethode
Verhütungssicherheit: sehr erfahrungsabhängig (Pearl-Index 1-20)

STERILISATION der FRAU/des MANNES

Die Sterilisation der Frau durch Durchtrennen der Eileiter ist eine sehr sichere, jedoch auch endgültige Verhütungsmethode und sollte dementsprechend nur bei sicher abgeschlossenem Kinderwunsch zum Einsatz kommen.
Beide Partner sollten die Entscheidung mittragen.
Die Entscheidung muss gut überlegt sein und sich eventuell ändernde Lebensumstände ,wie neue Partnerschaften sollten miteinbezogen werden.

Der Eingriff kann mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder auch im Rahmen eines Kaiserschnittes durchgeführt werden.
Mit Nebenwirkungen ist unabhängig von den eingriffsbedingten Risiken im Wesentlichen nicht zu rechnen.
Einmalig entstehen durch den operativen Eingriff relativ hohe Kosten.

Die Sterilisation des Mannes durch Unterbindung der Samenleiter = Vasektomie
kann heutzutage unkompliziert und ambulant durch den Urologen ihres Vertrauens durchgeführt werden.
Die Kosten für den Eingriff liegen bei ca. der Hälfte als bei der Frau.

HPV (Impfung)

HPV - HUMANES PAPILLOMA VIRUS:

Humane Papilloma Viren sind weit verbreitet.
4 von 5 Personen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an.
Meistens, ohne dass sie es wissen oder bemerken.
Die Übertragung erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte, allerdings können HP-Viren auch durch einfache Hautkontakte übertragen werden.
Das Kondom zum Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen schützt nur teilweise vor HPV.
Der Gebrauch eines Kondoms ist aber im Sinne des „Safer Sex“ zu empfehlen.

Grundsätzlich unterscheidet man :

„NIEDRIGRISIKO“ HPV-TYPEN und „HOCHRISIKO“ HPV-TYPEN

LOW-RISK-TYPEN:

Die HPV-Typen 6 und 11 zählen zu den „low risk“ HPV-Typen.
Sie sind zu 90% für die Bildung von GENITALWARZEN (Feigwarzen = Condylome) verantwortlich.
Genitalwarzen sind die häufigste virale sexuell übertragbare Erkrankung und hoch ansteckend.


Sie sind zwar nicht lebensgefährlich, werden von den Betroffenen aber als unangenehm, störend und oft auch belastend empfunden.
Sie können sich manchmal selbst zurückbilden, oftmals müssen sie aber lokal durch spezielle Medikamente behandelt werden.


Sollte dies nicht zum gewünschten Erfolg führen oder nicht möglich sein, müssen sie operativ beispielsweise mittels Laser entfernt werden.
Häufig treten sie trotz bereits stattgefundener Therapie wiederholt auf, wodurch erneute Therapien/Operationen notwendig werden.
Der Geschlechtspartner muss bei Symptomen mitbehandelt werden.


DURCH eine IMPFUNG gegen die HPV-Typen 6 + 11 KANN DAS RISIKO , AN GENITALWARZEN zu erkranken, UM 90% GESENKT werden!

HIGH-RISK-TYPEN:

Die HPV-Typen 16 und 18 sowie 31, 33, 45, 52 und 58 zählen zu den „high risk“ HPV-Typen.
Sie verursachen ca. 90% aller Fälle von GEBÄRMUTTERHALSKREBS und von operationspflichtigen KREBSVORSTUFEN.
In Europa sind die Typen 16 + 18 die häufigsten krebserregenden HPV-Typen, die zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Krebs von Gebärmutterhals, Scheide, Vulva, Penis, Anus, Rachen und Kehlkopf führen können.


Diese Krebsvorstufen können durch den Krebsabstrich (PAP-Abstrich) im Rahmen der regelmäßigen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung und eventueller weiterführender Untersuchungen (Biopsie, …) erkannt werden.


Bei Früherkennung bestehen gute Therapiemöglichkeiten.
Der Krebsabstrich wird 1x jährlich ab dem 20. Lebensjahr empfohlen.
Frauen ab dem 30. Lebensjahr wird zumindest alle 3 Jahre ein HPV-Test empfohlen.


Beim HPV-Test werden ähnlich wie beim PAP-Abstrich Zellen von Muttermund und Gebärmutterhals entnommen.
Dabei sollte eine Doppel-Testung (HPV-Test und gleichzeitiger PAP-Abstrich) vermieden werden.

HPV-IMPFUNG:

Der HPV-Neunfach-Impfstoff (wirksam gegen die Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58) ist zugelassen für die Vermeidung von Genitalwarzen,
außerdem Krebsvorstufen und Krebs des Gebärmutterhalses, der Scheide, der Vulva und des Anus.


Dieser Impfstoff ist für Frauen und Männer ab dem 9. Geburtstag zugelassen.
Die HPV Impfung wird allen Mädchen und Buben ab dem 9. Geburtstag empfohlen.


Idealerweise sollte die HPV-Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen!


IN DER SCHULE wird die HPV-Impfung KOSTENFREI für Mädchen und Buben in der 4. Schulstufe ab dem 9. Geburtstag angeboten.


AUẞERHALB DER SCHULE wird die HPV Impfung KOSTENFREI für Mädchen und Buben VOM VOLLENDETEN 9. LEBENSJAHR BIS ZUM VOLLENDETEN 21.LEBENSJAHR angeboten:
Mit 1. Februar 2023 wird die HPV-Impfung im Rahmen des kostenfreien Impfprogrammes des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kosten- los zur Verfügung gestellt.

Auch Menschen, die bereits sexuell aktiv sind, profitieren von der Impfung.


Ebenso jenen Frauen und Männer, bei denen bereits eine HPV-Infektion nachgewiesen wurde, wird die Impfung empfohlen, da sie vor einer Reinfektion und gegen andere HPV-Typen schützt.


Insbesondere Frauen, die sich einer Konisation unterziehen mussten, wird die HPV-Impfung empfohlen!

Wichtig zu wissen:
Die HPV-Impfung ist ausschließlich zur VORSORGE gegen HPV-indizierte Krebserkrankungen geeignet.
Sie dient NICHT zur THERAPIE von zum Beispiel Genitalwarzen, Krebsvorstufen oder Krebs.

SOLLTEN SIE DIE DURCHFÜHRUNG EINER IMPFUNG WÜNSCHEN, SO TEILEN SIE UNS DAS GERNE MIT!

Brust­unter­suchung

Die BRUSTUNTERSUCHUNG stellt einen wichtigen Bestandteil der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung dar.

Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankung und Krebstodesursache der Frau.
Das mittlere Lebenszeitrisiko einer Frau (d.h. die Wahrscheinlichkeit, bis zum 75. Lebensjahr daran zu erkranken) liegt bei etwa 12%.
Dies bedeutet, dass im Laufe ihres Lebens etwa jede 8. Frau an Brustkrebs erkrankt. Wird die Erkrankung früh erkannt, ist Brustkrebs heilbar.
Dementsprechend sind regelmäßige Selbst- und Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig.

RISIKOFAKTOREN für die Entwicklung von Brustkrebs sind:

  • Höheres Alter
  • Mammakarzinom-Anamnese (persönliche, familiäre Brustkrebs-Vorgeschichte, Genmutationen der BReast CAncer1 und 2 Gene)
  • Kinderlosigkeit
  • 1. Geburt nach dem 40. Lebensjahr
  • kurze Stillzeit
  • frühe Menarche = Eintritt der ersten Regelblutung vor dem 11. Lebensjahr
  • späte Menopause = Beginn der Wechseljahre nach dem 54. Lebensjahr
  • Hormonersatztherapie (Östrogen-Gestagen-Kombination) in der Postmenopause
  • Übergewicht
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Bewegungsmangel
  • Nikotinkonsum
  • Nacht-/Schichtarbeit

Durch Änderung des Lebensstils kann man selbst sein Möglichstes zur Vorbeugung von Brustkrebs beitragen:
Gewichtsabnahme bei Übergewicht, regelmäßige Bewegung, Einschränkung des Alkoholkonsums und der Verzicht auf Nikotin können nachweislich das Brustkrebsrisiko senken!

Generell kann Brustkrebs auch ohne Vorhandensein von Risikofaktoren auftreten, so dass für alle Frauen folgende Empfehlung gilt:

Ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Durchführung einer Mammographie kombiniert mit einem Ultraschall der Brust an einem spezialisierten Zentrum!

Werden selbst Auffälligkeiten oder tastbare Veränderungen im Bereich der Brust oder der Achselhöhle bemerkt, sollte die umgehende Vorstellung beim Arzt erfolgen.

Brust-Veränderungen, auf die geachtet werden sollte:

  • neu aufgetretener Knoten in der Brust
  • neu aufgetretene Einziehungen der Brustwarze
  • blutige Sekretion aus der Brustwarze
  • Hautveränderungen an der Brust wie Rötung, Schwellung, Ekzem, “Orangenhaut“
  • Knoten in den Achselhöhlen

Einen Link "Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust" finden Sie HIER ZUM DOWNLOAD auf unserer Website.

Brustkrebs tritt in der Regel sporadisch (zufällig) auf.

Es kann allerdings auch eine familiäre Belastung durch Mutationen in den sogenannten BRCA-Genen vorliegen.

Das Erkrankungsrisiko für Trägerinnen dieser Mutation ist sowohl für Brustkrebs als auch für Eierstockskrebs massiv erhöht.

Indikationen zur molekulargenetischen Untersuchung von BReast CAncer 1-/2 für Mitglieder von „Hochrisikofamilien“:

  • 1 Fall von Brustkrebs vor dem 35. Lebensjahr
  • 2 Fälle von Brustkrebs, einer davon vor dem 50. Lebensjahr
  • 3 Fälle von Brustkrebs vor dem 60. Lebensjahr
  • 1 Fall von Brustkrebs und 1 Fall von Eierstockkrebs jeglichen Alters
  • 2 Fälle von Eierstockskrebs jeglichen Alters
  • 1 Fall von männlichem Brustkrebs
  • Patientinnen mit triple negativem Brustkrebs vor dem 60. Lebensjahr
  • Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom jeglichen Alters
  • Nachweis einer BRCA1 oder BRCA 2 Mutation in der Familie


Kinderwunsch

Von einem UNERFÜLLTEN KINDERWUNSCH spricht man, wenn trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr und ausreichend Gelegenheit zum Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt über 12 Monate keine Schwangerschaft eingetreten ist.

Unerfüllter Kinderwunsch betrifft stets beide Partner eines heterosexuellen Paares.Die Entscheidung zur weiteren Diagnostik und Therapie hängt von Faktoren bei beiden Partnern ab.

Beim Mann sollte in jedem Fall eine andrologische Diagnostik (Spermiogramm...) durch den Urologen erfolgen.Auch wenn der Partner bereits in einer anderen Partnerschaft Kinder gezeugt hat,ist dies indiziert.

Ohne eine andrologische Diagnostik sollte keine invasive Diagnostik (z.B. Laparoskopie=Bauchspiegelung) bei der Frau durchgeführt werden.

Die gezielte Anamnese bei Frau und Mann beinhaltet unter anderem folgende Fragen:

  • Wie lange verhüten Sie in dieser Schwangerschaft nicht mehr ?
  • Wie verläuft Ihr Zyklus ?
  • Besteht eine ausgeprägte Dysmenorrhoe=Regelschmerzen ?
  • Wurde in der Vergangenheit im Bauchraum operiert ?
  • Wurde nach einer Operation die Diagnose einer Endometriose gestellt ?

Zur gezielten Diagnostik zählt man:

  • Hormonstatus am 3.-5. Zyklustag
  • Spermiogramm
  • Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) um allfällige anatomische Störfaktoren in der Gebärmutter auszuschließen
  • Laparoskopie (Bauchspiegelung)
  • Chromopertubation (Eileiter-Durchgängigkeitsprüfung )

Der Hormonstatus der Frau wird in der gynäkologischen Ordination durch eine Blutabnahme am 3.-5. Zyklustag ermittelt.

Das Spermiogramm des Mannes wird in der urologischen Ordination durchgeführt.Ich überweise ihren Partner diesbezüglich an den Urologen seiner Wahl.

Hysteroskopie,Laparoskopie und Chromopertubation erfolgen im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts unter Allgemeinnarkose.
Auch hierzu überweise ich Sie an das entsprechende Krankenhaus.

Nach Vorliegen aller Befunde werden wir gemeinsam entscheiden,welche Form der Therapie am sinnvollsten ist.

Wenn notwendig überweise ich Sie an ein Kinderwunschzentrum Ihrer Wahl!

Wechseljahre

In der PERIMENOPAUSE kommt es zu unregelmäßigen Blutungen und gegebenenfalls zu vasomotorischen Symptomen wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen.
In der POSTMENOPAUSE befinden sich Frauen ,die mindestens ein Jahr keine Menstruationsblutung hatten.
Vorausgesetzt die Ursache für das Ausbleiben der Regelblutung ist nicht eine Gebärmutterentfernung, Endometriumresektion oder die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln.
Ungefähr 70-80% der Frauen leiden in unterschiedlichem Ausmaß unter klimakterischen Beschwerden.

SYMPTOME:

Vasomotorische Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche werden in der Peri- und Postmenopause am häufigsten angegeben.
Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Abnahme des sexuellen Verlangens, Scheidentrockenheit oder Gelenksbeschwerden können weitere Symptome im Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen in dieser Zeit sein.

THERAPIEMÖGLICHKEITEN:

  • Lebensstilveränderungen, welche die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern können, wie Sport und gesunde Ernährung
  • Nicht-hormonelle Behandlungen, wie beispielsweise Phytotherapeutika
  • Nicht-pharmakologische Interventionen, wie beispielsweise Verhaltenstherapie, Akupunktur
  • Hormonersatztherapie

Frauen, die Phytotherapeutika anwenden möchten, soll erklärt werden,

  • dass es eine Vielzahl von Zubereitungen gibt und deren Sicherheit unklar ist.
  • dass unterschiedliche Zusammensetzungen unterschiedlich wirken können.
  • dass Interaktionen mit anderen Medikamenten berichtet wurden.
HORMONERSATZTHERAPIE:

Frauen mit vasomotorischen Beschwerden soll eine Hormonersatztherapie angeboten werden, nachdem sie über kurz- (bis zu 5 Jahre) und langfristige Nutzen und Risiken informiert wurden.

Behandelt wird nach dem Grundsatz:

SO WENIG WIE MÖGLICH,SOVIEL ALS NÖTIG

Die aktuellen Empfehlungen zum Beginn einer Hormontherapie lauten durchwegs dahingehend, dass bei Frauen, die jünger als 60 Jahre alt sind und deren Menopause weniger als 10 Jahre zurückliegt, vermutlich der Nutzen den Risiken überwiegt.
Je kürzer die Zeitspanne zwischen Menopause und dem Beginn der Therapie ist, desto eher kann man, neben dem positiven Effekt auf klimakterische Beschwerden, auch von Schutzeffekten auf das vasküläre System ausgehen.
Man spricht vom sogenannten „günstigen Zeitfenster“.
Nach dem 60 Lebensjahr sollte eine systemische Hormontherapie nur mehr in Ausnahmefällen begonnen werden.

  • Frauen sollen darüber informiert werden, dass das Thromboembolierisiko unter oraler Östrogentherapie und oraler Östrogentherapie-Gestagentherapie erhöht ist und höher ist als bei transdermaler Applikation.
  • Frauen sollen darüber informiert werden, dass eine orale Östrogen-Gestagentherapie das Risiko für Schlaganfälle erhöht, nicht aber eine transdermale Östrogentherapie.
  • Eine Hormonersatztherapie führt zu einer signifikanten Erniedrigung für das Risiko von Osteoporose-assoziierten Frakturen.
  • Frauen, die eine Hormonersatztherapie erwägen, sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine Östrogen-Gestagentherapie/Östrogentherapie zu einer geringen oder zu keiner Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen kann.
  • Die mögliche Risikoerhöhung ist abhängig von der Zusammensetzung der Hormonersatztherapie und der Behandlungsdauer und reduziert sich nach Absetzen der Hormonersatztherapie.
  • Frauen, die eine Hormonersatztherapie erwägen, sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine Östrogen-Gestagentherapie bzw. eine Östrogentherapie das Ovarialkarzinomrisiko erhöhen können.
  • Die Wirkung kann bereits bei Anwendungszeiten unter 5 Jahren auftreten und reduziert sich nach Absetzen der Therapie.
  • Frauen sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko für kolorektale Karzinome senken kann.

Für Frauen, die noch eine Gebärmutter haben, kommt eine Östrogen-Gestagen Therapie in Betracht.
Für Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde eine Östrogentherapie.

Nach Beginn einer Hormonersatztherapie sollte anfänglich alle 3 Monate eine Kontrolle beim Frauenarzt erfolgen, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie zu überprüfen.

KONTRAINDIKATIONEN für eine HORMONERSATZTHERAPIE:

  • Mammakarzinom
  • Endometriumkarzinom
  • akute venöse und akute arterielle Thromboembolien
  • Lebererkrankungen

Scheidentrockenheit:

Frauen mit symptomatischer urogenitaler Atrophie = Scheidentrockenheit soll die Anwendung von Befeuchtungs-, Gleitmitteln alleine oder zusammen mit einer vaginalen Östrogentherapie angeboten werden. Die Therapie kann so lange wie erforderlich angewendet werden.
Wenn Östrogene vaginal angewendet werden, sind ÖSTRIOL-haltige Präparate zu bevorzugen.
Eine vaginale Östrogentherapie kann eine Harninkontinenz bei postmenopausalen Frauen verbessern.


Harn­inkontinenz

HARNINKONTINENZ bezeichnet den unwillkürlichen ABGANG von URIN.

Harninkontinenz ist den betroffenen Frauen meist sehr unangenehm.
Eine Blasenschwäche kann die persönliche Freiheit so weit einschränken, dass die betroffenen Frauen auf Sport, Reisen... verzichten oder soziale Kontakte meiden.

HÄUFIGE FORMEN der Harninkontinenz:

  • Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz): Unwillkürlicher Abgang von Harn beim Husten, Lachen, Niesen, Sport.
  • Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz): Plötzlicher intensiver Harndrang, gefolgt von einer ungewollten Blasenentleerung. Meist müssen diese Patientinnen sehr häufig die Blase entleeren und / oder nachts oft auf die Toilette.
  • Mischinkontinenz: Symptome von Belastungs- und Dranginkontinenz (s.o.)

ANDERE FORMEN der HARNINKONTINENZ:

  • Überlaufinkontinenz: tritt auf, wenn die Blase nicht oder kaum entleert werden kann und bei relativ geringer zusätzlicher Füllung schließlich „überläuft“.
  • Reflexinkontinenz: kann durch Erkrankungen bedingt sein oder mit Verletzungen des Gehirns oder Rückenmarks einhergehen. Blase und Schließmuskel lassen sich nicht mehr kontrollieren.

BASISDIAGNOSTIK:

  1. ALLGEMEINE GYNÄKOLOGISCHE ANAMNESE
  2. GEZIELTE UROGYNÄKOLOGISCHE ANAMNESE
  3. KLIINISCH UROGYNÄKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG

Im Rahmen des Anamnesegesprächs werden wir folgende Fragen gemeinsam erarbeiten:

  • Seit wann bestehen die Symptome
  • Besteht vermehrter Harndrang
  • Wie oft kommt es zum Harnverlust beim Harndrang
  • Haben Sie Schmerzen beim Harnlassen
  • Miktionsfrequenz Tag/Nacht
  • Trinkmenge
  • Gebrauch von Vorlagen
  • Subjektive Beeinträchtigung
  • Bestehen Beschwerden beim Stuhlgang
  • Verwenden Sie Abführmittel
  • Haben Sie ein Fremdkörper-, Senkungsgefühl in der Scheide

Eventuell wird es auch notwendig sein für 3 Tage ein sogenanntes MIKTIONSPROTOKOLL zu führen.

Dabei werden Trinkmenge, Harnvolumen, Anzahl der Inkontinenzepisoden, Anzahl der notwendigen Vorlagen dokumentiert.

In manchen Fällen wird auch eine erweiterte Form der Diagnostik notwendig sein. Dazu werden Sie von mir an ein BECKENBODEN-ZENTRUM überwiesen.

Abhängig von der Form der Inkontinenz richtet sich die Therapie.

Diese kann sowohl KONSERVATIV durch BECKENBODEN­TRAINING, BIOFEEDBACK­THERAPIE, ELEKTRO­STIMULATION, PESSAR­THERAPIE erfolgen.

ANGEBOT IN UNSERER ORDINATION:

Medizinproduktberaterin Frau Elenore Lindinger führt nach ärztlicher Abklärung und vorheriger Terminvereinbarung eine Beratung , Einschulung und Kontrolle mit dem Contrain Kontinenz-Trainer (Elektrostimulation – Biofeedback - Sphinktertraining) durch.
Die Einschulung auf das Heimtherapiegerät erfolgt in der Ordination, sowie alle weiteren Kontrolltermine während der gesamten Therapiezeit.

Die Therapie ist eine Kassenleistung und wird bei fachärztlicher Verordnung bis auf den gesetzlichen Selbstbehalt von den Krankenkassen übernommen.

Sollte die konservative Therapie nicht zum Erfolg führen, stellt die OPERATION eine weitere Möglichkeit der Therapie dar.

Geburtshilfe

Planung einer Schwanger­schaft (Prepare for Pregnancy)

Sobald Sie eine Schwangerschaft planen, sollten die besten Vorraussetzungen für Sie als Schwangere und ihr Baby geschaffen werden.

1. FOLSÄURE:

Sollten Sie eine Schwangerschaft planen, dann sollten Sie TÄGLICH mindestens 400 MICROGRAMM FOLSÄURE zu sich nehmen.
Idealerweise sollte dies bereits MINDESTENS 4 WOCHEN VOR der Befruchtung erfolgen.

Sollten Sie vorher mit der Pille verhütet haben, sollte die Folsäuresubstitution bereits parallel zu den letzten 3 Monaten der Pilleneinahme erfolgen.
Insgesamt wird die Folsäureeinnahme bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels empfohlen.

2. IMPFSTATUS ÜBERPRÜFEN:

Impfungen mit einem Lebendimpfstoff, wie z.B. gegen Röteln, Masern-Mumps-Röteln (MMR) oder Varizellen, sind in der Schwangerschaft aus theoretischen Überlegungen grundsätzlich kontraindiziert.
Nach einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff sollte eine Schwangerschaft für 1 Monat vermieden werden.
Eine versehentliche Impfung mit MMR-, Röteln- oder Varizellen-Impfstoff in oder kurz vor einer Schwangerschaft stellt jedoch nach nationalen und internationalen Empfehlungen keine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dar.
Bei vielen hundert dokumentierten Impfungen während bzw. kurz vor einer Schwangerschaft wurde kein erhöhtes Risiko für kongenitale Fehlbildungen festgestellt.
Wenn Sie also planen schwanger zu werden, müssen folgende Impfungen unbedingt VOR der Schwangerschaft durchgeführt bzw. deren Impfstatus überprüft werden:

  • VARIZELLEN (Windpocken)
  • MUMPS-MASERN-RÖTELN

Nehmen Sie deshalb bitte zu jeder Untersuchung ihren Impfpass mit!

3. IMPFUNGEN IN DER SCHWANGERSCHAFT:

Für Totimpfstoffe, wie z.B. gegen Influenza, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hepatitis A und B, stellt eine Schwangerschaft keine Kontraindikation dar.
Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten nur dringend indizierte Impfungen durchgeführt werden, um zu verhindern, dass die in der Frühschwangerschaft häufigen Spontanaborte fälschlicherweise mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden und so im Einzelfall für die Betroffenen zu einer besonderen psychischen Belastung werden.
Eine erfolgte Impfung mit einem Totimpfstoff stellt keine Indikation für eine Schwangerschaftsverhütung dar.
Impfungen gegen Influenza und Pertussis sind Schwangeren sogar ausdrücklich angeraten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung allen Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (z.B. Asthma oder Diabetes) ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel.
Eine Impfung gegen Pertussis wird allen schwangeren Frauen zu Beginn des 3. Schwangerschaftsdrittel empfohlen.
Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung bereits im 2. Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Die STIKO empfiehlt, in jeder Schwangerschaft gegen Pertussis zu impfen, unabhängig davon, wann die letzte Pertussis-Impfung verabreicht wurde.

INFLUENZA:

Da die „echte Grippe“ während der Schwangerschaft oft schwere Verläufe zeigt, wird die gut verträgliche inaktivierte Impfung gegen Influenza zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen vor und auch noch während der Influenza­saison jährlich empfohlen.
Die Impfung kann in jedem Stadium der Schwangerschaft verabreicht werden -bevorzugt im 2./3. Schwangerschaftsdrittel.
Die Antikörper der Mutter werden im letzten Drittel der Schwangerschaft auf das Ungeborene übertragen und schützen es so bis zur regulären Influenza Impfung im 6. Lebensmonat.

PERTUSSIS:

Keuchhusten ist sehr ansteckend und stellt für Neugeborene eine schwere Erkrankung dar.
Durch die Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft werden die mütterlichen Antikörper durch die Mutter auf das ungeborene Kind übertragen.
Für das Neugeborene besteht somit in den ersten 6 Monaten Schutz vor Pertussis.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich in jeder Schwangerschaft zwischen der 27. und der 36. Woche NEU impfen zu lassen - unabhängig davon, wann die letzte Impfung erfolgt ist.

Unter LINKS: Impfungen für Frauen ESIDOG

3. SCHILDDRÜSE:

In der Schwangerschaft kann es bei Schilddrüsenfunktionsstörungen zu mütterlichen und kindlichen Komplikationen kommen.
Deshalb sollte Frauen mit Kinderwunsch eine TSH Bestimmung angeboten werden.
Der ideale Zeitpunkt dafür ist VOR der Konzeption.
Liegt das TSH vor einer Schwangerschaft im unteren Referenzbereich (<2,5mIE/l), so ist eine weitere Kontrolle des TSH bei einer schilddrüsen-gesunden Frau ohne Symptome im weiteren Schwangerschafts­verlauf nicht indiziert.
Sollten sich im Rahmen der TSH-Bestimmung Hinweise für eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse zeigen, werden weitere Schritte zur Abklärung und eventuellen Therapie eingeleitet werden. Gegebenenfalls kann eine Überweisung an einen Nuklearmediziner erfolgen, um die optimale Einstellung der Schilddrüse zu gewährleisten.

Bei einer VORBESTEHENDEN SCHILDDRÜSEN- UNTERFUNKTION,welche bereits mit Schilddrüsenhormonen behandelt wird sollte

-eine Überprüfung des TSH Wertes und eine Anpassung der L- Thyroxindosis entsprechend dem physiologischen Mehrbedarf in der Schwangerschaft erfolgen

-Nach eventueller Änderung der Dosis sollte eine Kontrolle des TSH- Wertes alle 4-6 Wochen durchgeführt werden.



4. NIKOTIN + ALKOHOL STOPPEN

5. GESUNDE und SCHWANGERENGERECHTE ERNÄHRUNG

Unter LINKS: Listeriose und Toxoplasmose - Sicher essen in der Schwangerschaft

6. VORERKRANKUNGEN - EVENTUELL NOTWENDIGE UMSTELLUNG DER MEDIKATION:

Frauen mit Kinderwunsch wird nahegelegt, bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme aufgrund von Vorerkrankungen bereits vor der Konzeption eine ggf. erforderliche Dosisanpassung von Arzneimitteln oder eine Arzneimittelumstellung von ihrem betreuenden Arzt prüfen zu lassen.

7. ZAHNARZT:

Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten ihre Zahngesundheit überprüfen und ggf. eine gezielte Behandlung durchführen lassen.
Bei einer unbehandelten mütterlichen Parodontitis besteht ein erhöhtes Risiko von Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht.
Kariesassoziierte Bakterien werden von Müttern mit unbehandeltem Karies an ihre Kinder weitergegeben, wodurch sich das Kariesrisiko für das Kind erhöht.
Bei Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch sollte der Zahnarzt daher möglichst schon vor der Schwangerschaft konsultiert werden.
Frauen, die schwanger werden wollen oder schwanger sind, wird empfohlen, die allgemeingültigen Empfehlungen zur Zahn- und Mundhygiene zu beachten:

  • 2-mal täglich die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen
  • die Zahnzwischenräume mittels Zahnseide oder Interdentalbürsten einmal täglich sorgfältig reinigen
  • die Zähne in individuell festgelegten Intervallen professionell reinigen lassen.

8. INFORMATION über PRÄNATALDIAGNOSTIK

Unter LINKS: “Pränataldiagnostik | Was? Wie? Wozu?“

Schwanger­schafts­betreuung (Mutter-Kind-Pass)

MUTTER-KIND-PASS-UNTER­SUCHUNGEN im Überblick:

ERSTE Untersuchung 8-12.Schwangerschaft­swoche:

Bei der 1. Untersuchung wird der MUTTER-KIND-PASS angelegt.
Es wird ein ausführliches GESPRÄCH bezüglich ihrer Vorgeschichte und Vorerkrankungen geführt und eventuelle Risikofakoren erhoben.
Es erfolgt eine GYNÄKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG mit Abnahme des PAP-Abstriches.
Im ULTRASCHALL wird die Schwangerschaft bestätigt und geklärt, ob es sich um eine Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft handelt.

Weiters erfolgt eine BLUTUNTERSUCHUNG: Blutgruppe und Rhesusfaktor, eventuell vorhandene Blutgruppen­antikörper, Röteln-Impfschutz, Toxoplasmose, Lues (= Syphilis), HIV, die Schilddrüsen­hormone sowie das Blutbild werden kontrolliert.
Wird bei Ihnen eine Schilddrüsenfunktionsstörung diagnostiziert, müssen die Schilddrüsenwerte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Gegebenenfalls kann eine Überweisung an einen Nuklearmediziner erfolgen, um die für die kindliche Entwicklung besonders wichtige optimale Einstellung der Schilddrüsenhormone zu gewährleisten.
Es erfolgt eine AUFKLÄRUNG ÜBER MÖGLICHE PRÄNATAL­DIAGNOSTISCHE UNTER­SUCHUNGEN, wie beispielsweise dem ERSTTRIMESTER-SCREENING(NIPT,COMBINED TEST,PRÄEKLAMPSIESCREENING) und dem ORGANSCREENING.
Sollten Sie sich zu einer Untersuchung entscheiden, werde ich Sie dazu an die entsprechende Einrichtung überweisen.

ZWEITE Untersuchung zwischen der 18. und 22. Schwanger­schafts­woche:

Bei dieser Untersuchung wird nach Kontrolle von HARN, BLUTDRUCK und GEWICHT, sowie dem GESPRÄCH mit Ihnen, im ULTRASCHALL überprüft, ob das Kind normal wächst, ob sich eine normale Fruchtwassermenge findet und wo der Mutterkuchen liegt.
Die Gebärmutterhalslänge wird mittels Ultraschall durch die Scheide gemessen.
Im Mutter-Kind-Pass ist zu diesem Zeitpunkt eine INTERNE UNTERSUCHUNG (durch den Hausarzt) vorgesehen.
Sollten eine Grunderkrankung oder internistische Beschwerden bestehen, erhalten Sie eine Überweisung zum Internisten bzw. zum jeweiligen Spezialisten.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer freiwilligen Hebammen-Beratung in der 18.-22.SSW.

DRITTE Untersuchung zwischen der 25.und 28. Schwanger­schafts­woche:

Wie immer beginnt die Untersuchung mit der Kontrolle von HARN, BLUTDRUCK und GEWICHT, sowie dem ausführlichen GESPRÄCH mit Ihnen zur Klärung Ihrer Anliegen und Fragen, sowie zur Erhebung eventuell vorhandener Beschwerden.
Im Rahmen dieser Untersuchung erfolgt eine BLUTABNAHME zur Kontrolle von Blutbild, eventuell vorhandener Antikörper, Toxoplasmose (sofern bei der Erstkontrolle ein negativer Immunschutz festgestellt wurde) sowie des Hepatitis B-Antigens (HbsAg).
Ist ihre Blutgruppe Rhesus-negativ sollte um die 28. SSW eine RHESUSPROPHYLAXE durch Verabreichung von Anti-D-Immunglobulinen (intra­muskuläre Injektion) erfolgen.

Wenn Sie es wünschen, kann auch bei dieser Kontrolle eine ULTRASCHALL­UNTERSUCHUNG zur Beurteilung des Kindes erfolgen, wenngleich diese im Mutter-Kind-Pass nicht vorgeschrieben ist.
Die Gebärmutterhalslänge wird mittels Ultraschall gemessen.
Der OGTT = ORALE GLUCOSE TOLERANZ TEST wird in der ORDINATION durchgeführt.

VIERTE Untersuchung zwischen der 30. und 34. Schwanger­schafts­woche:

Nach unserem GESPRÄCH und der Kontrolle von HARN, BLUTDRUCK und GEWICHT erfolgt die 3. vorgeschriebene ULTRASCHALL­UNTERSUCHUNG, bei der das Wachstum des Kindes, die Fruchtwassermenge, die Lage des Mutterkuchens sowie die kindliche Lage kontrolliert wird. Auch der Gebärmutterhals wird wie immer beurteilt.

FÜNFTE Untersuchung zwischen der 35. und 38. Schwanger­schafts­woche:

Bei der letzten vorgeschriebenen Mutter-Kind-Pass Untersuchung wird neuerlich eine BLUT­UNTERSUCHUNG durchgeführt und das Blutbild kontrolliert.
Die Untersuchung von HARN, BLUTDRUCK und GEWICHT ist insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft wichtig, um Anzeichen für eine Gestose ("Schwangerschafts­vergiftung") zu erkennen.

Grundsätzlich ist im Rahmen der 5. Mutter-Kind-Pass Untersuchung auch zu diesem Zeitpunkt kein Ultraschall vorgesehen.
Auf Ihren Wunsch hin wird dieser gerne von mir durchgeführt.

Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung wird ein Vaginalabstrich auf ß-hämolysierende Streptokokken = GBS-ABSTRICH entnommen.
ß-hämolysierende Streptokokken können in der normalen Scheidenflora vorkommen und sind normalerweise nicht behandlungsbedürftig.Das Kind kann jedoch im Rahmen des Geburtsvorganges beim Durchtritt durch die Scheide mit den Keimen infiziert werden und Symptome ausprägen.
Durch die Verabreichung eines Antibiotikums an die Mutter während der Geburt kann eine kindliche Infektion in der Regel vermieden werden.
Im Rahmen der letzten Untersuchung erhalten Sie eine Überweisung zur Erstvorstellung im Krankenhaus Ihrer Wahl und eine Einweisung zur Geburt.

Blut­zucker­belastungs­test

Der ORALE GLUCOSE TOLERANZ TEST = OGTT = Blutzuckerbelastungstest
wird zwischen der 24+0 und 27+6 Schwanger­schafts­woche IN DER ORDINATION durchgeführt.

Durchführung:
Keine außergewöhnliche körperliche Belastung vor dem Test.
Normale, individuelle Ess- und Trinkgewohnheiten mit der üblichen Menge an Kohlenhydraten in den letzten 3 Tagen vor dem Test.
Am Vorabend vor dem Test ab 22:00 Uhr:
Einhalten einer Nüchternperiode von mindestens 8 Stunden.

Zunächst wird am Morgen mittels einer Blutabnahme aus der Vene der Nüchternblutzucker bestimmt.

Anschließend bekommt die Schwangere eine glukosehaltige Lösung (75 g Glukose aufgelöst in 300 ml Wasser) zu trinken. Dadurch steigt der Blutzucker an, sollte aber – im Normalfall – rasch wieder in den Normalbereich sinken.

Bei einer Störung des Zuckerstoffwechsels bzw. bei Diabetes bleibt er erhöht.
Um das zu kontrollieren, werden zwei weitere Blut­unter­suchungen durchgeführt. Eine Stunde und zwei Stunden nachdem die Zuckerlösung getrunken wurde, wird erneut Blut abgenommen und der Blutzuckerspiegel bestimmt.

Für die Untersuchung sollte sich die Schwangere also mindestens drei Stunden Zeit nehmen. In der Wartezeit zwischen den Blutabnahmen darf nichts gegessen oder getrunken werden.

Ein SCHWANGER­SCHAFTS­DIABETES liegt vor, wenn

  • der Nüchternblutzuckerwert größer gleich 92 mg/dl beträgt.
  • oder der Ein-Stunden-Wert größer gleich 180 mg/dl beträgt.
  • oder der Zwei-Stunden-Wert größer gleich 153 mg/dl beträgt.

Für die Diagnose des Schwangerschafts­diabetes reicht dieser einmalige Test aus.

Ist dies der Fall, überweise ich Sie umgehend an eine Diabetesambulanz.
Durch eine Diabetesdiät und regelmäßige Blutzucker­selbstmessungen kann der Blutzucker meist gut und ausreichend kontrolliert werden.
Sind die Zielwerte diätetisch nicht zu erreichen, muss eine vorübergehende Insulintherapie erfolgen.

Eine gute Blutzuckereinstellung ist für Mutter und Kind extrem wichtig.
Es besteht ansonsten ein erhöhtes Risiko für kindliche Fehlbildungen, zu starkes Wachstum etc.
Bei schlecht eingestelltem Zucker besteht unmittelbar nach der Geburt für das Kind das Risiko von Zuckerentgleisungen sowie im frühen Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Sind bei Ihnen Risikofaktoren für einen Gestationsdiabetes vorhanden (Übergewicht, Zustand nach Gestationsdiabetes, Zustand nach Geburt eines Kindes >4500g, Zustand nach intrauterinem Fruchttod, schwere kindliche Fehlbildung in einer vorangegangenen Schwangerschaft), sollte der OGTT bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt und im Zeitraum der 3. Mutter-Kind-Pass Kontrolle wiederholt werden.


Post­partale Kontrolle

HERZLICHE GRATULATION zur Geburt Ihres Kindes/Ihrer Kinder!

Die postpartale Kontrolle wird etwa 6 Wochen nach der Geburt durchgeführt.

Neben einer gynäkologischen Routine­untersuchung (inklusive Tast­untersuchung der Brust) werden wir Ihre allgemeine Befindlichkeit, evtl. Still­schwierigkeiten sowie die postpartale Kontrazeption = Verhütung nach der Geburt und sonstige Fragen besprechen.

FRAUEN mit GESTATIONS­DIABETES = Schwangerschafts­zucker:

Sollte während ihrer Schwangerschaft ein Gestationsdiabetes diagnostiziert worden sein, so sollte nach den momentanen Leitlinien bei postpartal normalen Blutglukosewerten 6–12 Wochen nach der Geburt ein 75g-oGTT (Blutzuckerbelastungstest) durchgeführt werden.

Es gelten dann die Normalwerte für den oGTT außerhalb der Schwangerschaft mit Blutglukose­bestimmungen nüchtern und 2 Stunden nach Belastung nach den Richtlinien der WHO.

Die angegebenen diagnostischen Werte für die Glukose­konzentrationen gelten für venöses Plasma.

Ein Diabetes mellitus liegt vor bei:

Nüchtern-Plasmaglukose von größer-gleich 126 mg/dl und/oder

oGTT-2-h-Wert im venösen Plasma größer-gleich 200 mg/dl

 

FRAUEN mit PRÄEKLAMPSIE = Schwangerschafts­vergiftung:

Wurde bei Ihnen im Verlauf ihrer Schwangerschaft eine sogenannte "Präeklampsie" (= Gestose oder Schwangerschaftsvergiftung) festgestellt.

So sollte, um mögliche mittel- und langfristige Folgen der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen, der Blutdruck regelmäßig kontrolliert und innerhalb von 3 - 6 Monaten nach der Geburt die Nierenfunktion überprüft werden.

Darüber hinaus sollten in regelmäßigen Intervallen andere kardio­vaskuläre Risikofaktoren neben Blutdruck, Blutzucker, Gewicht und Body Mass Index und Lipidstatus geprüft werden.

Ihr individuelles Risiko der Entwicklung einer Präeklampsie kann in einer erneuten Schwangerschaft bereits zwischen 11-13+6 Schwangerschafts­wochen berechnet werden und das Wiederholungs­risiko zudem durch die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin (150mg 1Mal täglich abends)gesenkt werden.

Dieses Krankheitsbild kann sich durch eine Reihe von unter­schiedlichen Symptomen äußern.

Typischerweise wird diese Erkrankung im Rahmen der Schwanger­schaftsvorsorge festgestellt.

Typische Symptome sind eine Eiweißausscheidung im Urin sowie eine Blutdruck­erhöhung, aber auch Leber- und Nierenfunktions­störungen, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auffallen.

In der Regel normalisieren sich diese Symptome nach der Geburt des Kindes.

Es ist allerdings erwiesen, dass Frauen, die eine Präeklampsie im Rahmen der Schwangerschaft entwickelt haben, ein erhöhtes Risiko aufweisen, in einer weiteren Schwangerschaft erneut eine Komplikation aus dem Kreis der Hochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft zu erleiden.

Das Wiederholungsrisiko für die Erkrankung liegt zwischen 2% und 19%. Insgesamt sollten Sie auch wissen, dass z.B. Übergewicht, Diabetes und erhöhte Blutfettwerte zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie, aber auch langfristig zu Herz-Kreislauferkrankungen, beitragen.