SYMPTOME:

Vasomotorische Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche werden in der Peri- und Postmenopause am häufigsten angegeben.
Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Abnahme des sexuellen Verlangens, Scheidentrockenheit oder Gelenksbeschwerden können weitere Symptome im Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen in dieser Zeit sein.

THERAPIEMÖGLICHKEITEN:

  • Lebensstilveränderungen, welche die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern können, wie Sport und gesunde Ernährung
  • Nicht-hormonelle Behandlungen, wie beispielsweise Phytotherapeutika
  • Nicht-pharmakologische Interventionen, wie beispielsweise Verhaltenstherapie, Akupunktur
  • Hormonersatztherapie

Frauen, die Phytotherapeutika anwenden möchten, soll erklärt werden,

  • dass es eine Vielzahl von Zubereitungen gibt und deren Sicherheit unklar ist.
  • dass unterschiedliche Zusammensetzungen unterschiedlich wirken können.
  • dass Interaktionen mit anderen Medikamenten berichtet wurden.
HORMONERSATZTHERAPIE:

Frauen mit vasomotorischen Beschwerden soll eine Hormonersatztherapie angeboten werden, nachdem sie über kurz- (bis zu 5 Jahre) und langfristige Nutzen und Risiken informiert wurden.

Behandelt wird nach dem Grundsatz:

SO WENIG WIE MÖGLICH,SOVIEL ALS NÖTIG

Die aktuellen Empfehlungen zum Beginn einer Hormontherapie lauten durchwegs dahingehend, dass bei Frauen, die jünger als 60 Jahre alt sind und deren Menopause weniger als 10 Jahre zurückliegt, vermutlich der Nutzen den Risiken überwiegt.
Je kürzer die Zeitspanne zwischen Menopause und dem Beginn der Therapie ist, desto eher kann man, neben dem positiven Effekt auf klimakterische Beschwerden, auch von Schutzeffekten auf das vasküläre System ausgehen.
Man spricht vom sogenannten „günstigen Zeitfenster“.
Nach dem 60 Lebensjahr sollte eine systemische Hormontherapie nur mehr in Ausnahmefällen begonnen werden.

  • Frauen sollen darüber informiert werden, dass das Thromboembolierisiko unter oraler Östrogentherapie und oraler Östrogentherapie-Gestagentherapie erhöht ist und höher ist als bei transdermaler Applikation.
  • Frauen sollen darüber informiert werden, dass eine orale Östrogen-Gestagentherapie das Risiko für Schlaganfälle erhöht, nicht aber eine transdermale Östrogentherapie.
  • Eine Hormonersatztherapie führt zu einer signifikanten Erniedrigung für das Risiko von Osteoporose-assoziierten Frakturen.
  • Frauen, die eine Hormonersatztherapie erwägen, sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine Östrogen-Gestagentherapie/Östrogentherapie zu einer geringen oder zu keiner Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen kann.
  • Die mögliche Risikoerhöhung ist abhängig von der Zusammensetzung der Hormonersatztherapie und der Behandlungsdauer und reduziert sich nach Absetzen der Hormonersatztherapie.
  • Frauen, die eine Hormonersatztherapie erwägen, sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine Östrogen-Gestagentherapie bzw. eine Östrogentherapie das Ovarialkarzinomrisiko erhöhen können.
  • Die Wirkung kann bereits bei Anwendungszeiten unter 5 Jahren auftreten und reduziert sich nach Absetzen der Therapie.
  • Frauen sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko für kolorektale Karzinome senken kann.

Für Frauen, die noch eine Gebärmutter haben, kommt eine Östrogen-Gestagen Therapie in Betracht.
Für Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde eine Östrogentherapie.

Nach Beginn einer Hormonersatztherapie sollte anfänglich alle 3 Monate eine Kontrolle beim Frauenarzt erfolgen, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie zu überprüfen.

KONTRAINDIKATIONEN für eine HORMONERSATZTHERAPIE:

  • Mammakarzinom
  • Endometriumkarzinom
  • akute venöse und akute arterielle Thromboembolien
  • Lebererkrankungen

Scheidentrockenheit:

Frauen mit symptomatischer urogenitaler Atrophie = Scheidentrockenheit soll die Anwendung von Befeuchtungs-, Gleitmitteln alleine oder zusammen mit einer vaginalen Östrogentherapie angeboten werden. Die Therapie kann so lange wie erforderlich angewendet werden.
Wenn Östrogene vaginal angewendet werden, sind ÖSTRIOL-haltige Präparate zu bevorzugen.
Eine vaginale Östrogentherapie kann eine Harninkontinenz bei postmenopausalen Frauen verbessern.