FRAUEN mit GESTATIONS­DIABETES = Schwangerschafts­zucker:

Sollte während ihrer Schwangerschaft ein Gestationsdiabetes diagnostiziert worden sein, so sollte nach den momentanen Leitlinien bei postpartal normalen Blutglukosewerten 6–12 Wochen nach der Geburt ein 75g-oGTT (Blutzuckerbelastungstest) durchgeführt werden.

Es gelten dann die Normalwerte für den oGTT außerhalb der Schwangerschaft mit Blutglukose­bestimmungen nüchtern und 2 Stunden nach Belastung nach den Richtlinien der WHO.

Die angegebenen diagnostischen Werte für die Glukose­konzentrationen gelten für venöses Plasma.

Ein Diabetes mellitus liegt vor bei:

Nüchtern-Plasmaglukose von größer-gleich 126 mg/dl und/oder

oGTT-2-h-Wert im venösen Plasma größer-gleich 200 mg/dl

 

FRAUEN mit PRÄEKLAMPSIE = Schwangerschafts­vergiftung:

Wurde bei Ihnen im Verlauf ihrer Schwangerschaft eine sogenannte „Präeklampsie“ (= Gestose oder Schwangerschaftsvergiftung) festgestellt.

So sollte, um mögliche mittel- und langfristige Folgen der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen, der Blutdruck regelmäßig kontrolliert und innerhalb von 3 – 6 Monaten nach der Geburt die Nierenfunktion überprüft werden.

Darüber hinaus sollten in regelmäßigen Intervallen andere kardio­vaskuläre Risikofaktoren neben Blutdruck, Blutzucker, Gewicht und Body Mass Index und Lipidstatus geprüft werden.

Ihr individuelles Risiko der Entwicklung einer Präeklampsie kann in einer erneuten Schwangerschaft bereits zwischen 11-13+6 Schwangerschafts­wochen berechnet werden und das Wiederholungs­risiko zudem durch die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin (150mg 1Mal täglich abends)gesenkt werden.

Dieses Krankheitsbild kann sich durch eine Reihe von unter­schiedlichen Symptomen äußern.

Typischerweise wird diese Erkrankung im Rahmen der Schwanger­schaftsvorsorge festgestellt.

Typische Symptome sind eine Eiweißausscheidung im Urin sowie eine Blutdruck­erhöhung, aber auch Leber- und Nierenfunktions­störungen, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auffallen.

In der Regel normalisieren sich diese Symptome nach der Geburt des Kindes.

Es ist allerdings erwiesen, dass Frauen, die eine Präeklampsie im Rahmen der Schwangerschaft entwickelt haben, ein erhöhtes Risiko aufweisen, in einer weiteren Schwangerschaft erneut eine Komplikation aus dem Kreis der Hochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft zu erleiden.

Das Wiederholungsrisiko für die Erkrankung liegt zwischen 2% und 19%. Insgesamt sollten Sie auch wissen, dass z.B. Übergewicht, Diabetes und erhöhte Blutfettwerte zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie, aber auch langfristig zu Herz-Kreislauferkrankungen, beitragen.