Sollten Sie vorher mit der Pille verhütet haben, sollte die Folsäuresubstitution bereits parallel zu den letzten 3 Monaten der Pilleneinahme erfolgen.
Insgesamt wird die Folsäureeinnahme bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels empfohlen.

2. IMPFSTATUS ÜBERPRÜFEN:

Impfungen mit einem Lebendimpfstoff, wie z.B. gegen Röteln, Masern-Mumps-Röteln (MMR) oder Varizellen, sind in der Schwangerschaft aus theoretischen Überlegungen grundsätzlich kontraindiziert.
Nach einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff sollte eine Schwangerschaft für 1 Monat vermieden werden.
Eine versehentliche Impfung mit MMR-, Röteln- oder Varizellen-Impfstoff in oder kurz vor einer Schwangerschaft stellt jedoch nach nationalen und internationalen Empfehlungen keine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dar.
Bei vielen hundert dokumentierten Impfungen während bzw. kurz vor einer Schwangerschaft wurde kein erhöhtes Risiko für kongenitale Fehlbildungen festgestellt.
Wenn Sie also planen schwanger zu werden, müssen folgende Impfungen unbedingt VOR der Schwangerschaft durchgeführt bzw. deren Impfstatus überprüft werden:

  • VARIZELLEN (Windpocken)
  • MUMPS-MASERN-RÖTELN

Nehmen Sie deshalb bitte zu jeder Untersuchung ihren Impfpass mit!

3. IMPFUNGEN IN DER SCHWANGERSCHAFT:

Für Totimpfstoffe, wie z.B. gegen Influenza, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hepatitis A und B, stellt eine Schwangerschaft keine Kontraindikation dar.
Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten nur dringend indizierte Impfungen durchgeführt werden, um zu verhindern, dass die in der Frühschwangerschaft häufigen Spontanaborte fälschlicherweise mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden und so im Einzelfall für die Betroffenen zu einer besonderen psychischen Belastung werden.
Eine erfolgte Impfung mit einem Totimpfstoff stellt keine Indikation für eine Schwangerschaftsverhütung dar.
Impfungen gegen Influenza und Pertussis sind Schwangeren sogar ausdrücklich angeraten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung allen Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (z.B. Asthma oder Diabetes) ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel.
Eine Impfung gegen Pertussis wird allen schwangeren Frauen zu Beginn des 3. Schwangerschaftsdrittel empfohlen.
Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung bereits im 2. Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Die STIKO empfiehlt, in jeder Schwangerschaft gegen Pertussis zu impfen, unabhängig davon, wann die letzte Pertussis-Impfung verabreicht wurde.

INFLUENZA:

Da die „echte Grippe“ während der Schwangerschaft oft schwere Verläufe zeigt, wird die gut verträgliche inaktivierte Impfung gegen Influenza zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen vor und auch noch während der Influenza­saison jährlich empfohlen.
Die Impfung kann in jedem Stadium der Schwangerschaft verabreicht werden -bevorzugt im 2./3. Schwangerschaftsdrittel.
Die Antikörper der Mutter werden im letzten Drittel der Schwangerschaft auf das Ungeborene übertragen und schützen es so bis zur regulären Influenza Impfung im 6. Lebensmonat.

PERTUSSIS:

Keuchhusten ist sehr ansteckend und stellt für Neugeborene eine schwere Erkrankung dar.
Durch die Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft werden die mütterlichen Antikörper durch die Mutter auf das ungeborene Kind übertragen.
Für das Neugeborene besteht somit in den ersten 6 Monaten Schutz vor Pertussis.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich in jeder Schwangerschaft zwischen der 27. und der 36. Woche NEU impfen zu lassen – unabhängig davon, wann die letzte Impfung erfolgt ist.

Unter LINKS: Impfungen für Frauen ESIDOG

3. SCHILDDRÜSE:

In der Schwangerschaft kann es bei Schilddrüsenfunktionsstörungen zu mütterlichen und kindlichen Komplikationen kommen.
Deshalb sollte Frauen mit Kinderwunsch eine TSH Bestimmung angeboten werden.
Der ideale Zeitpunkt dafür ist VOR der Konzeption.
Liegt das TSH vor einer Schwangerschaft im unteren Referenzbereich (<2,5mIE/l), so ist eine weitere Kontrolle des TSH bei einer schilddrüsen-gesunden Frau ohne Symptome im weiteren Schwangerschafts­verlauf nicht indiziert.
Sollten sich im Rahmen der TSH-Bestimmung Hinweise für eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse zeigen, werden weitere Schritte zur Abklärung und eventuellen Therapie eingeleitet werden. Gegebenenfalls kann eine Überweisung an einen Nuklearmediziner erfolgen, um die optimale Einstellung der Schilddrüse zu gewährleisten.

Bei einer VORBESTEHENDEN SCHILDDRÜSEN- UNTERFUNKTION,welche bereits mit Schilddrüsenhormonen behandelt wird sollte

-eine Überprüfung des TSH Wertes und eine Anpassung der L- Thyroxindosis entsprechend dem physiologischen Mehrbedarf in der Schwangerschaft erfolgen

-Nach eventueller Änderung der Dosis sollte eine Kontrolle des TSH- Wertes alle 4-6 Wochen durchgeführt werden.



4. NIKOTIN + ALKOHOL STOPPEN

5. GESUNDE und SCHWANGERENGERECHTE ERNÄHRUNG

Unter LINKS: Listeriose und Toxoplasmose – Sicher essen in der Schwangerschaft

6. VORERKRANKUNGEN – EVENTUELL NOTWENDIGE UMSTELLUNG DER MEDIKATION:

Frauen mit Kinderwunsch wird nahegelegt, bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme aufgrund von Vorerkrankungen bereits vor der Konzeption eine ggf. erforderliche Dosisanpassung von Arzneimitteln oder eine Arzneimittelumstellung von ihrem betreuenden Arzt prüfen zu lassen.

7. ZAHNARZT:

Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten ihre Zahngesundheit überprüfen und ggf. eine gezielte Behandlung durchführen lassen.
Bei einer unbehandelten mütterlichen Parodontitis besteht ein erhöhtes Risiko von Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht.
Kariesassoziierte Bakterien werden von Müttern mit unbehandeltem Karies an ihre Kinder weitergegeben, wodurch sich das Kariesrisiko für das Kind erhöht.
Bei Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch sollte der Zahnarzt daher möglichst schon vor der Schwangerschaft konsultiert werden.
Frauen, die schwanger werden wollen oder schwanger sind, wird empfohlen, die allgemeingültigen Empfehlungen zur Zahn- und Mundhygiene zu beachten:

  • 2-mal täglich die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen
  • die Zahnzwischenräume mittels Zahnseide oder Interdentalbürsten einmal täglich sorgfältig reinigen
  • die Zähne in individuell festgelegten Intervallen professionell reinigen lassen.

8. INFORMATION über PRÄNATALDIAGNOSTIK

Unter LINKS: “Pränataldiagnostik | Was? Wie? Wozu?“